Schlimm ist was drin ist

2014-11-20

Und damit meine ich Facebook wie es heute ist bzw. was die Nutzer daraus gemacht haben. Die Idee eines sozialen Netzwerk’s finde ich nach wie vor gut. Austausch von Gedanken, Diskussionen zu diversen Themen, soziale Interaktion.

Letzteres wird nur noch durch Click Baiting gesteuert, bzw. das gedankenlose Teilen und Bewerten von Beiträgen. Wobei das Bewerten sich auf eine positives Feedback beschränkt. Ein „das finde ich doof“ Button gibt es nicht. Klar, die Leute wollen ja auch nicht’s negatives sehen und das paßt auch nicht in das heile Weltbild was die Leute erwarten. Postet man etwas kritisches erfolgt keine Reaktion, postet man etwas lustiges interagieren die Leute. Ein reproduzierbarer Effekt der sich nicht nur auf meine Post’s beschränkt.

Ich glaube Facebook ist für viele nur noch die Flucht aus dem Alltag in eine schöne Klickie Buntie Welt. Kritik unerwünscht.

Warum benutzt du dann noch Facebook?

Eine Frage die ich schon öfters gehört habe und die ich mir auch selber immer wieder stelle. Neugier? Der Gedanke etwas verpaßt zu haben? Langeweile? Ich habe keine rationale Antwort darauf, aber es gibt ein Schlüsselerlebnis.

Ich freue mich immer alte Bekannte wieder zu treffen. Menschen die Bestandteil meines Lebens sind, auch wenn man 20 Jahre lang keinen Kontakt hatte. Der spannende Moment, ob sich diese Person auch an mich erinnert. Zugegeben, oftmals endet die Konversation nach dem anfänglichen „weiß du noch damals“ und „was machst du heute“. Das ist für mich auch völlig ok und der Gedanke zu wissen, der Person geht es Augenscheinlich gut, reicht mir. Auf diese Art und Weise habe ich später von dem Tod einer Bekannten erfahren. Eine traurige Nachricht, aber eine Information die ich ohne Facebook nicht gehabt hätte und die mich daran erinnert wie vergänglich das Leben ist. Ein Ereignis – und die Reaktionen darauf – was mir zeigt, das Facebook auch sinnvoll genutzt werden kann.

Ich kann weder komplett für noch komplett gegen Facebook argumentieren, nur das das Leben zu kurz ist, um Katzenfoto’s zu liken.

In Gedenken an Anne.